Deutsch

Danke Reinhard Kacianka* für das Übersetzen von Christians Gedichten ins Deutsche.

*Reinhard Kacianka lehrt Kulturwissenschaft an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt. Übersetzer aus dem Italienischen (ua Massimo Cacciari) und dem Französischen; Kulturaktivist, Autor und Vorstandsmitglied des Kärntner SchriftstellerInnen-Verbandes; Publikationen ua: Krise und Kritik der Sprache, Tabus und Grenzen der Ethik, Kleine Literaturen Europas. Edition Mosaik. Er lebt in Bad Eisenkappel.

Da “passando per New York”
Aus dem Buch “Flanieren durch New York”

reazione della nostra velocità

Sulle scorie
mentre scelgo la polvere,
sui libri chiusi
come una scintilla morente
l’ingiusta giovinezza mia
addiziona le Madrid,
Rome coi tricolori,
Berlin bombardate,
Hiroshima vuote,
Paris occupate dai palazzi,
ciudad lacerate,
strappate e nervose
ginocchia che corrono.
Con una mente interna,
noncuranti del resto, benzina
pronta al riciclo, i nervi sfiatatoi allungano e tendono
l’umanità pompa, orecchie che in persistente nausea
suonano il timpano di verità allagate… Spesso, in periferia,
l’industria nel petto dell’uomo robot
è un nuovo cuore aperto
e bruciante
Eternità.
Guardami storia
mentre scelgo di piangere stamattina
la polvere sui libri chiusi
come una scintilla morente;
guarda l’ingiusta giovinezza mia
e della mia generazione
dissolvere queste.
Guarda

Tra i cespugli che passano, nuvole secche
di un deserto, l’uomo precipitato di città
rompe la carlinga
e quel volto
del senza corpo oramai,
la velocità immane
tenuta da forze
più grandi di qualsiasi forza,
si vede. Su innumerevoli giri di frequenza
questa velocità
dilania la poesia di Ezra
sul vento del potere Pound,
l’astronomia di Thomas
sulle navi di lobby e di metallo Ginsberg,
la ciurma salpata
con ali di muffa e soldi, sulle vergogne
tutto ciò che ha nome ignoranza…! …la guerra,
quella inosservata, che proclama
il suo individuo, sottraendolo
ad un universo diverso
che non pare umano ed è invece l’umano
prodotto della distillazione,
lo scarto del sistema
vomitante il suo polmone,
una costa di lettighe
intrecciate da chi è nulla… La morte
è il nostro contributo al progresso, storia?
Ma tra i cespugli che passano, nuvole secche
di un deserto, esplode la velocità come lo sgomento
di chi abbia visto il padre
urlare nella notte,
urlare tra le lenzuola
tremanti; vi coglie nella febbre
di ciò che preferireste dimenticare e non c’è
una coperta che possiate stendere.
Allora vi alzate,
sulla pelle
la velocità
non vi resiste
e sul deserto
dell’uomo precipitato di città
sciogliete il volto.
Dopo poco sapranno
cos’è la generazione.

 

Reaktion unserer Geschwindigkeit

Auf den Schlacken
während ich den Staub lese
über geschlossenen Büchern
wie ein erlöschender Funke
zählt meine ungerechte Jugend
die Madrid,
Roms mit den Trikoloren,
zerbombte Berlins,
leere Hiroshimas,
von Palästen besetzte Paris
zusammen, zerrissene Städte,
zerfetzt und nervös
Knie, die laufen.
Mit innerem Wissen
unbekümmert vom Rest, Benzin
zu recyclen, dehnen und strecken die zuckenden Nerven
die Menschenpumpe, Ohren, die im Dauerekel
die Pauken der inflationären Wahrheit schlagen … Oft ist
peripher die Industrie in der Brust des Menschroboters
ein neues und offenes Herz
brennend
Ewigkeit.
Sieh her, Geschichte
während ich heute den Staub
über die Bücher zu weinen
entschlossen bin
wie ein erlöschender Funke;
sieh meine ungerechte Jugend
und die meiner Generation;
sieh, wie sie
schwindet.

Im Dickicht, durch das sie streifen,
trockene Wolken einer Wüste
der Mensch, Gefallener der Stadt,
bricht sich das Kreuz
und angesichts
der Körperlosigkeit
bleibt die Geschwindigkeit
gehalten von Mächten,
größer als jedwede Macht,
In unzähligen Windungen
bedrängt diese Geschwindigkeit
die Poesie von Ezra
auf dem Macht-Wind Pound,
die Astronomie von Thomas
auf den Schiffen der Lobby und des Metalls Ginsberg
sticht das Team in See,
mit Flügeln aus Muff und Moneten, die Schande übertüncht
von allem, was Ignoranz heißt … ! … Der Krieg,
jener übersehene, verkündet
seine Einzigartigkeit, entwendet
einem anderen Universum,
das nicht menschlich scheint, doch menschlich ist
Ausgeburt der Inbegrifflichkeit,
Auswurf des Systems,
das seine Lungen reinigt,
Sommerfrische auf Tragbahren
untrennbar dem Nichts verbunden … Der Tod
ist also unser Teil des Fortschritts, der Geschichte?
Doch im Dickicht, durch das sie streifen, trockene Wolken
einer Wüste, birst die Geschwindigkeit wie das Wundern
von dem, der den Vater gesehen hat,
wie er brüllt in der Nacht,
wie er zitternd in Laken gehüllt brüllt;
fiebernd begreift er,
was ihr gerne vergessen würdet und was keine
Decke ist, die ihr unter dem Laken
ausbreiten könnt …!
Also dann: Erhebt Euch
auf der Haut
widersteht Euch
die Geschwindigkeit nicht
und in der Wüste
des Menschen, des Gefallenen der Stadt,
wendet den Blick.
Bald schon werden sie wissen,
was die Generation ist.

 

Da “Città esplosa”
Aus dem Buch “Die geborstene Stadt”

e se la realtà dovesse frantumarsi del tutto
vetro sul brusio sulle onde
come tamburi battono sui verdi fondali
le risacche parlano di guanciali
d’alghe ai pesci infiniti
caricando di legno le cupole superstiti
nell’antro dominato dai leoni di fuoco
il pianto lontano di una madre stregata
dal destino animato che erode la carne
di anime calde sulla scorza dei mondi
e mani allattate dai mobili cantori
delle ere che intrecciano le brame
e le voluttà quei mostri mitologici
e la nostra parola cade sui sentieri
e il carro della sera parla di misteri
il pastore narra dei rifugi
di una corte di tarli il magma delle anime
sputa storia dai lembi di una fogna
beve tutto il sangue e da quelle corna
cavalchiamo il ponte della pestilenza
sulla lama di una pioggia altera e inesplicabile
come la baia incendiata di petrolio
sull’esatto ronzio rotante dei motori
per cui un uomo si uccide e degenera
e se la realtà dovesse frantumarsi del tutto
come aspettiamo del resto che accada
attaccando ogni forma di vita
resistendo ad ogni terribile fontana
che strappa la scoria di sciami di pensieri
che traccia nel vortice il verme delle api
e morde la voglia di cupe inadempienze
di un futuro risibile e di oggi e di ieri
io
prima di lei
frantumo tutto
e genero

 

Und wenn die Wirklichkeit herausbersten müsste aus dem ganzen
Glas über dem Rauschen auf den Wellen
wie Trommeln auf die grünen Tiefen schlagen
spricht die Brandung von Kissen
voller Algen zu unendlichen Fischen
die verbliebenen Kuppeln mit Holz versehen
in der Höhle der Feuerlöwen
von Ferne das Schluchzen einer Mutter
betört vom beseelten Schicksal, das das Fleisch zersetzt
von warmen Seelen auf der Haut der Welten
und Hände gesäugt von fahrenden Sängern
von Zeiten, die Begierden und Lüste
mit mythischen Monstren verbinden
und das Wort fällt auf Wege
und der Abendstern spricht vom Geheimnis
der Schäfer erzählt vom Schutz
eines Hofes von Würmern das Magma der Seelen
speit die Geschichte von den Rändern der Kloake
trinkt alles Blut und aus jenem Horn
reiten wir die Brücke der Pestilenz
auf der Scheide eines Regens unerklärlich
wie eine mit Öl entzündete Bucht
auf das stete Brummen der Motoren
dessentwegen ein Mensch sich tötet und modert
und wenn die Wirklichkeit herausplatzen müsste aus dem ganzen
wie wir es sonst von dem erwarten, was geschieht
wenn wir jede Form des Lebens dingfest machen
jeder schrecklichen Quelle uns verweigern
die die Schlacke der Lichtblitze zerreißt
die den Wurm der Bienen in den Wirbel zieht
und die Lust dunkler Verweigerung beißt
eines lächerlichen Morgen und Heute und Gestern
ich
noch vor ihr
zertrümmere alles
und lasse werden

 

quando fra i ruscelli che portano alla metropoli
sgorga e scompare la pozzanghera del cosmo
sulla notte che cade come un’arpa rossa
sul pulviscolo acre rimbombano gli ottoni:
ecco un ragno dove musica la pioggia
forgiare la ragnatela
dei suoni

sulle antiche case e le poltrone grigie
dei brandelli ammassati di una creazione evoluta
nei pergolati bui del cervello veloce
nelle corse luminose dei propri motori
le spire audaci dagli sbuffi ornamentali
vorticano tentacoli che erodono il cemento
meditano piramidi e il triclinio fra gli alberi
capovolti e sderenati che svaporano fra i gas
mutano con le ombre nei silenzi e fra le pause
la sinfonia dei corvi è mangiata dai gabbiani
rosa nell’alba gialla e nucleare
bianchi fra i detriti tra le case
antiche, ridotte a nulla
con occhi e cascate
bruciate oramai,
i vapori

ed appesi come lingue
i sopravvissuti
ragni
muovono sul pulviscolo acre rimbombano gli ottoni
sulla notte che cade come un’arpa rossa

 

wenn unter den Strömen, die in die Metropolen führen
eine Pfütze des Kosmos sprudelt und versickert
über der Nacht, die einbricht wie eine rote Harfe,
hallen die Bläser über den bitteren Staub:
siehe da – eine Spinne wo der Regen musiziert
das Gespinst hämmern
der Töne

über den alten Häusern und grauen Stühlen
der von einer gewordenen Schöpfung angehäuften Fetzen
in den dunklen Lauben des flinken Gehirns
in den lichten Bahnen der eigenen Motoren
die waghalsigen Windungen ornamentaler Spritzer
wirbeln Tentakel, die den Beton erodieren
meditieren Pyramiden und das Triklinium zwischen Bäumen
verkehrt und verwachsen, die im Gas verdampfen
sie verändern sich mit den Schatten im Schweigen und in den Pausen
die Symphonie der Fron wurde von den Möwen verschluckt
im Rot der gelben und nuklearen Morgendämmerung
weiß unter den Trümmern zwischen den alten Häusern
in Nichts aufgelöst
mit Augen und Kaskaden
nunmehr verbrannt
der Dampf

und frei schwebend wie Sprachen
die überlebenden
Spinnen
sie bewegen sich über den bitteren Staub, die Bläser hallen
durch die Nacht, die einbricht wie eine rote Harfe